Rundbrief 1/ 2020                                                           Dresden, 15.01.2020

Liebe Mitglieder der Orts- und Kreis- und Stadtgruppen des Landesverbandes Sachsen/ Schlesische Lausitz, liebe Einzelmitglieder!
Wir Mitglieder des Vorstandes hoffen sehr, daß Sie alle gut den Jahreswechsel gemeistert haben. Vor allem Gesundheit, Lebenskraft und Lebensfreude wünschen wir Ihnen allen für das vor uns liegende Jahr 2020.
Beginnen möchte ich den neuen Rundbrief mit einem kurzen Rückblick auf 2019. Am 23.11. fanden sich in der Gaststätte „Zur alten Säge“ in Dorf Wehlen fast 40 Mitglieder, Freunde und Angehörige zu einem „Gänseessen“ ein. Begleitet wurde dieser Festschmaus von drei Kurzvorträgen zur schlesischen Gebirgstracht und den Arbeiten zur Wiederherstellung der Friedhöfe in Sibyllenort und Giersdorf. Für die Friedhofswiederherstellung wurden 100 Euro an Spenden zugesagt. Auch unser Verband erhielt einen kleineren Spendenbetrag.
Am 13.12. feierte die Deutsche Minderheit in Gonschiorowitz ihre Weihnachtsfeier. Im Vorfeld wurde im Vorstand zur Unterstützung Geld gesammelt. Auch der „Schlesische Stammtisch“ in Leipzig spendete 30 Euro. So konnten wir erneut die Veranstaltung mit Christstollen sowie Leb- und Pfefferkuchen unterstützen. Leider konnte ich die Gaben diesmal nicht persönlich überbringen. So ging ein großes Paket auf Reisen. Der Vorsitzende der Deutschen Minderheit bedankte sich im Namen seiner Mitglieder für die gespendeten Gaben.
Der „Schlesische Christkindelmarkt Görlitz“ war auch in 2019 wieder ein Besuchermagnet. Erstmalig wurde er, zusammen mit dem Scharfenberger Markt, Sieger im Weihnachtsmarkttest des Rundfunksenders MDR Sachsen.
2020 wird ein Jubiläumsjahr für viele von Ihnen, die noch in der alten Heimat geboren wurden. Allerdings wird es auch ein Jahr der schmerzlichen Erinnerungen, die sich tief in Ihre Seele eingegraben haben. Vor 75 Jahren begannen Flucht und Vertreibung aus Ostdeutschland und es endete der zweite Weltkrieg durch die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Am 12. Januar 1945 begann die Rote Armee die Winteroffensive an der deutschen Ostfront. Innerhalb kürzester Zeit konnten die Russen große Geländegewinne erzielen und erreichten Ende des Monats schon die Oder. Millionen Landsleute in Ostpreußen, Pommern, Schlesien gingen meist völlig unvorbereitet auf die Flucht in Richtung Westen. Kälte, Hunger,Vergewaltigungen und Tod waren ständige Begleiter. Allein die Versenkungen der Flüchtlingsschiffe „Wilhelm Gustloff“, „Goya“ und „Steuben“ forderten geschätzte 20000 Opfer. Ungezählte Flüchtlinge kamen bei den Angriffen der Alliierten auf deutsche Städte um. Als Beispiel mag die sinnlose Zerstörung Dresdens genügen. Als dann die Waffen schwiegen, mußten sich die Flüchtlinge auch noch mit dem endgültigen Verlust ihrer Heimat und ihres Eigentums abfinden. Viele von Ihnen können dazu ihre eigene Geschichte erzählen. Vielleicht finden jetzt einige doch noch die Gelegenheit, ihre persönlichen Erlebnisse dieser Zeit aufzuschreiben. Sie könnten damit unser sächsisches Zeitzeugenportal weiter ausbauen (http://zeitzeugenberichte.vertriebene-in-sachsen.de). Flucht und Vertreibung wurde in Deutschland zweimal auf Sonderbriefmarken gewürdigt. Zum 10. Und 20. Jahrestag der Vertreibung erschienen motivgleiche Werte. Nach dem „Kniefall“ des damaligen Bundeskanzlers Brandt in Warschau im Rahmen der „neuen Ostpolitik“ wurde es in der Öffentlichkeit stiller um das Thema. Zum 50. Jahrestag des Kriegsendes wurde der Vertreibung noch einmal auf einem Briefmarkenblock gedacht. In diesem Jahr sucht man eine Gedenkmarke zu diesem Anlaß im Ausgabeprogramm vergebens. Stattdessen bewirbt der BdV die Ausgabe einer individuellen, heißt nicht vom Bund herausgegebenen, Briefmarke mit dem Thema „70 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen“. Bei Interesse können Sie diese beim BdV bestellen. Ein Bogen mit 20 Briefmarken a 0,80 € kostet 25 Euro.Ashampoo_Snap_2020.01.26_11h48m21s_006_
Was möchte unser Landesverband in diesem Jahr erreichen?
2019 beteiligten sich schon einige Mitglieder an Einsätzen auf alten evangelischen Friedhöfen in Niederschlesien. Diese Aufgabe wird uns auch in diesem Jahr beschäftigen. Geplant sind Einsätze in Sibyllenort, Giersdorf, Schreiberhau und evtl. Reichenau/ Sachsen, die wir tatkräftig und mit kleineren finanziellen Beträgen unterstützen wollen. Auf dem Friedhof in Giersdorf wird es den nächsten Arbeitseinsatz am 20./21.März geben. Weitere Interessenten können sich beim Vorstand melden. In Lasisk steht die Bergung der unbekannten deutschen Soldaten durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bevor (siehe Rundbrief 4/2019). Nach diesem Einsatz soll das ehemalige Grab als kleine Gedenkstätte erhalten bleiben. Vielleicht können wir auch dazu einen kleinen Beitrag leisten.
Welche Veranstaltungstermine stehen bereits fest? Das traditionelle Chortreffen in Reichenbach findet am 21. Juni von 10 - 16 Uhr statt. Der sächsische Gedenktag zur Vertreibung wird am 13. September um 11 Uhr im sächsischen Landtag begangen.
Die Bundeslandsmannschaft gab folgende Termine bekannt: 12.06. Bundesvorstandssitzung in Görlitz, 13.06. Bundesdelegiertenversammlung in Görlitz, 19.07. Mutter- Anna- Wallfahrt in Velbert- Neviges, 14./16.10. Bundesfrauentagung „Haus Schlesien“ Königswinter, 22./24.10. Bundeskulturtagung „Haus Schlesien“ Königswinter.
Für unseren Landesverband beginnt das Jahr mit dem Landesverbandstag in Freiberg am 28.03. Bereits am 07.03. findet ein gemeinsames Streuselkuchenbacken (ausgebucht) beim Hübner- Bäcker in Horka statt. Eingeladen sind wir zum Heimattag der Landeshuter, die sich seit 70 Jahren in ihrer Patenstadt Wolfenbüttel treffen. Wie bereits vor 70 Jahren einmal sollen die Feierlichkeiten gemeinsam mit den Bewohnern des Waldenburger Nachbarkreises begangen werden. Außerdem jährt sich in diesem Jahr die Kirchweihe der Gnadenkirche in Landeshut zum 300. Mal. Auch dazu sind wir alle herzlich eingeladen. Genaueres folgt im nächsten Rundbrief.
Sicher vermissen auch Sie die dritte Ausgabe 2019 unserer Verbandszeitung. Leider gibt es bisher keine Information darüber, wie es mit unserem beliebten Verbandsorgan weitergeht. Nach dem viel zu frühen Tod von Mario Morgner, der diese Zeitung mit viel Herzblut zusammenstellte, fehlen uns die Berichte, Termine und Neuigkeiten aller im LVS organisierten Vereine
 Im letzten Rundbrief erfuhren Sie auch vom stillen Verschwinden von „Thienelt‘s Kroatzbeere“. Noch vor Weihnachten präsentierte die Firma GEFA aus Nürnberg ihr neues Erzeugnis, „Blokesch’s Kroatzbeere“. Sie finden sie mit Ihrem Angebot im Netz unter www.gluehwein.net und können auch da bestellen. Die Firma GEFA hat schlesische Wurzeln. Familie Blokesch war vor dem Krieg in Forst und Breslau ansässig und kam 1946 im zerstörten Nürnberg an, wo sie das jetzige Unternehmen gründeten.
Das Schlesische Museum Görlitz präsentiert vom 06.02.- 30.04.2020 eine Fotoausstellung in der Galerie Brüderstraße 9 über Niederschlesien nach 1945 mit dem Titel „Unheimisch“. Die Fotoausstellung über Niederschlesien nach 1945 thematisiert das Phänomen der Region Polens, in der es einen beinahe vollständigen Bevölkerungswechsel gab, und gibt Anlaß, erneut über die kulturellen Folgen dieses Prozesses nachzudenken. Die neuere Geschichte hat ihre teilweise brutalen Spuren in der Architektur und Landschaft Niederschlesiens hinterlassen, die in der Ausstellung dokumentiert werden
„Friedrich Heckert und die europäische Glasindustrie“ heißt eine weitere Sonderausstellung, die ab 07. April im Museum zu sehen ist. Die Ausstellung widmet sich der Produktion der Glasfabrik von Friedrich Heckert im schlesischen Petersdorf am Fuß des Riesengebirges. Sie gehörte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den führenden europäischen Herstellern von Kunstglas und geschliffenem Bleikristallglas.
Zum Schluß gebe ich noch die neue E-Postanschrift unseres Landesverbandes bekannt. Ab sofort erreichen Sie uns unter: kontakt.lmslvsn@gmail.com.
Und noch eine Bitte an alle Gruppen. Schicken Sie uns Ihre geplanten Veranstaltungstermine für 2020 zur Veröffentlichung auf unserer Netzseite zu!

Im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen eine schöne Winterzeit und verbleibe mit heimatlichen Grüßen als Ihr

Friedemann Scholz                                                                                                                  Vorsitzender

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