Treffen von Vertretern der Initiativen zur Revitalisierung alter Friedhöfe in Polen-
auch Mitglieder der LM Schlesien/LV Sachsen waren dabei

Am 26.11.2022 fand in der niederschlesischen Hauptstadt Breslau in einem sehr feierlichen Rahmen ein Treffen mit dem Titel "Hüter der (Nicht-)Erinnerung" statt. Sie wurde vom Niederschlesischen Kulturlabor des Zentrums für Kultur und Kunst in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen Stiftung für den Schutz von Kulturdenkmälern und der Stiftung OP ENHEIM organisiert. Um es den Eingeladenen verständlich zu machen um welches Thema es sich handelt, wurde dem Namen eine Beschreibung hinzugefügt: "Ein Treffen derjenigen, die den alten, vernachlässigten Friedhöfen in Niederschlesien und anderen Regionen wieder Respekt verschaffen".
Die Informationen über das Treffen wurden leider erst zwei Wochen vor dem geplanten Termin in den sozialen Medien veröffentlicht. Dies ist allein der Grund, daß sehr viele der in Niederschlesien (ganz zu schweigen von im gesamten Polen) tätigen Personen nicht anwesend waren. Aber trotzdem! Die Initiativgruppe, zu der sich die Teilnehmer des ersten Treffens zusammengeschlossen haben, freut sich auf alle, denen es ein Anliegen ist, die Erinnerung an die ehemaligen Bewohner ihrer Region wieder aufleben zu lassen und ist offen für jedermann.
Marek Sztark, der die Sitzung leitete, begann mit einer kurzen Präsentation über die einzelnen Friedhofsinitiativen. Er wies aber gleich darauf hin, dass die Informationen sicherlich schon überholt seien, da es immer mehr Personen gebe die die Gedenkstätten pflegen würden neben denjenigen, die schon lange aktiv und in ihren Projekten schon sehr weit fortgeschritten seien.
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Nach dieser Einführung wurde bereits fleißig über Aktivitäten, Pläne und Schwierigkeiten bei deren Umsetzung berichtet. Es sollte eigentlich jeder Anwesende nur „kurz über sich" berichten. Es ist jedoch nicht möglich, sich kurz zu fassen, wenn es in den Geschichten nicht nur um einen zähen Kampf gegen die Natur geht, die sich das vom Menschen besetzte Land zurückholen will. Es ist vor allem ein Kampf gegen die Gleichgültigkeit und manchmal sogar Feindseligkeit, mit der die Aktivisten konfrontiert werden, wenn es darum geht, die Erinnerung an die Deutschen und Juden zu bewahren, die auf den Friedhöfen liegen. Verwaist durch den Krieg und durch die historischen Veränderungen der Nachkriegszeit.
Unter den Teilnehmern des Treffens befanden sich Gesichter, die in der Gemeinschaft bekannt sind. Aber auch solche Personen, die über sich selbst sagten: "Ich interessiere mich für die Geschichte von Niederschlesien/Breslau. Ich interessiere mich für das Thema "Friedhöfe". Vielleicht werden diese Menschen neue Friedhofsaktionen initiieren, werden neue Beschützer vernachlässigter, vergessener Nekropolen.
Von großer Bedeutung war auch das Auftreten von Aktivisten beider Seiten von Oder und Neisse. Die Stimme der deutschen Besucher, die sich mit der Arbeit auf den Friedhöfen ihrer, nach 1945 auf dem unter polnischer Verwaltung stehenden Gebietes, verbliebenen Vorfahren beschäftigten, war sehr wichtig. Und man möge ihnen zuhören, wenn sie von Versöhnung und gegenseitigem Respekt sprechen. Sie freuen sich auf die völkerübergreifende Zusammenarbeit.

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Das Treffen, das wie üblich zu kurz ausfiel, endete mit einer eindeutigen Erklärung: Wir wollen Kontinuität, eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist zwingend notwendig. Daher ist eine Frühjahrstagung geplant, die wir hoffentlich rechtzeitig ankündigen können, dass alle Beteiligten Zeit dafür haben.Ashampoo_Snap_2022.12.09_06h02m15s_007_

Text: Hanna Szurczak, Übersetzung aus dem Polnischen ins Deutsche: Jörg Giessler,
Fotos: Natalia Ratajczyk

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