Nach 73 Jahren- Die Rückkehr von Wilhelm Hentschel
Im Zusammenhang mit dem Besuch des Erntedankfestes in Nahrten durch Mitglieder unseres Landesverbandes soll hier auch eine berührende Geschichte erzählt werden.
Unser Mitglied Marko Hanisch suchte im Jahre 2016 den Kontakt zu den Bewohnern des Elternhauses seiner Urgroßmutter Berta Hanisch, geb. Hentschel, in Hengwitz/ Pluskau. Nach einigen Anläufen konnte er das Haus der Familie Hentschel besuchen. Es entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung zu den jetzigen Hausbewohnern. Bei einem Besuch des Hauses seiner Uroma zeigten ihm die Bewohner die alte Grabtafel von Wilhelm Hentschel, die immer ihren Platz auf dem Dachboden im Haus hatte. Welch große Überraschung für unser Mitglied, was für eine kostbare Erinnerung an seine Familiengeschichte!
In diesem Jahr wurde ihm das Angebot gemacht, die Grabplatte mit nach Oberlichtenau zu nehmen. Sehr gern nahm er das Angebot an. Das Erntedankfest in Nahrten bot jetzt die Gelegenheit, das schwere Stück Familiengeschichte, mitzunehmen. Am 18. August wurde das Vorhaben umgesetzt. Dabei erzählte die Besitzerin, daß sie mehrmals im Haus die Erscheinung eines großen Mannes als Soldat gesehen hat. Sie fragte Marko, ob hier ein Wehrmachtssoldat wohnte, der groß gebaut war. Das konnte er bezeugen. Auf seinen Onkel Willi Hentschel traf die Beschreibung zu. Er fiel in Rußland. Die Besitzerin brachte die Erscheinungen mit der Grabplatte im Haus in Verbindung und wollte diese nun an die echten Nachfahren übergeben. Sie hofft nun, daß die Erscheinung nicht mehr kommt, der Soldat nicht mehr hinter ihr oder an ihrem Bett steht.   
Bei dieser Geschichte bekommt man unweigerlich eine Gänsehaut. Gesprächsthema in der Familie Hanisch wird das immer bleiben. Die Geschichte zeigt aber auch, daß die Besitzerin nach 1945 die Grabplatte würdevoll aufbewahrt hat und sie nicht der allgemeinen Zerstörungswut zum Opfer fiel. Es gab und gibt eben Menschen, die noch Achtung vor den vertriebenen deutschen Einwohnern und dessen Erbe haben. Das ehrt auch diese Besitzerin des ehemaligen Hentschel- Hauses.
Die Inschrift der Grabplatte lautet:
Hier ruht im Herrn
Unser geliebter Sohn und Bruder
der Freistellenbesitzer
Wilh(elm) Hentschel
aus Akreschfronze*
geb. d. 13.Mai 1867
gest. d. 8.September 1894
Ruhe sanft! 
* Akreschfronze bei Herrnstadt im Kreis Guhrau/ Schlesien, Kirchspiel Kirchlinden.
Nachtrag: Die Besitzerin des Hauses erzählte eine weitere Geschichte. Im Garten des Hauses wird ein Beet nur mit Blumen bepflanzt, da dort jemand begraben liegt. Woher die Information stammt, ob sie war ist……. Vielleicht sollte man hier dem „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ einen Tipp geben?
F. Scholz

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