Rundbrief 4/ 2016                                            Dresden, 21.11.2016                                           
Liebe Mitglieder der Orts- und Kreis- und Stadtgruppen des Landesverbandes Sachsen/ Schlesische Lausitz, liebe Einzelmitglieder! 


Nun halten Sie schon wieder den letzten Rundbrief des Jahrganges 2016 in den Händen. Auch wenn wir in diesem Jahr einen Tag mehr zur Verfügung hatten, die Zeit verging doch viel zu schnell. Lassen Sie uns Bilanz ziehen, was hat der Landesverband in den vergangenen 366 Tagen erreicht? Zunächst können wir dankbar sein, daß auf dem Landesverbandstag erneut einen Vorstand gewählt werden konnte. Dank zahlreicher Delegierter aus Ihren Reihen war es eine würdige Wahl. Wir dürfen nicht vergessen, daß Ihnen Ihre Teilnahme große Mühen kostet. Die Anfahrt nach Freiberg ist für viele von Ihnen mit hohen Hürden verbunden. Hoffen wir, daß wir zum Landesverbandstag 2017 wieder eine hohe Teilnehmerzahl erreichen (bitte vormerken: 25.März 2017).
Bei allen überregionalen Veranstaltungen der Vertriebenen in Sachsen, vom Chortreffen über den Gedenktag der Charta der Heimatvertriebenen, den sächsischen Gedenktag der Vertreibung bis zum zentralen Tag der Heimat in Sachsen, waren Vorstandsmitglieder anwesend. Kritisch muß man erneut die Berichterstattung der Medien über die vielfältigen Veranstaltungen der Vertriebenen sehen. Besonders auffällig war dies am Sächsischen Gedenktag für die Vertriebenen am 11. September in Dresden. Der landesweite Gedenktag schaffte es als „Mini- Meldung“ auf Seite 5 in meiner Dresdener Zeitung. Wir meinen, daß ein Bericht zu diesem Tag auf die erste Seite gehört. Und wir dürfen erwarten, daß die Festveranstaltung zukünftig nicht ehrenamtlich von den Vertriebenen, sondern vom Freistaat Sachsen professionell vorbereitet und durchgeführt wird. Dazu gehört auch die Teilnahme des Ministerpräsidenten und verschiedener Landespolitiker aller Parteien im Landtag an der Festveranstaltung. Es muß ein sichtbares Zeichen der Anteilnahme am Schicksal der Vertriebenen werden.
Auch 2016 stand innenpolitisch im Zeichen der „Flüchtlingskrise“. Dabei wurde deutlich, daß abweichende Meinungen und Kritik am Handeln der Regierenden, von Medien und Politikern weiterhin ignoriert und diskriminiert werden. Leider wurde auch der Vergleich der heutigen Flüchtlinge mit den deutschen Heimatvertriebenen weiter gepflegt.
Der Landesverband konnte im zu Ende gehenden Jahr zwei große Vorhaben abschließen. Erstmalig wurde ein Faltblatt zur Werbung neuer Mitglieder und zur Öffentlichkeitsarbeit entworfen und gedruckt. Erste positive Reaktionen gab es darauf schon. Außerdem ist es uns gelungen, eine Netzseite im Internet zu starten. So können sich auch jüngere Menschen über uns ein Bild machen. Bitte schauen Sie einmal unter www.lm-schlesien-lvsn.de nach. Ihnen wird dabei auch unser neues Erkennungszeichen auffallen, was auch den Briefkopf des Rundbriefes ziert. Es zeigt die enge Verbundenheit zwischen Sachsen und Schlesien sowie den schlesischen Teil unseres Freistaates, den Sie gelb gekennzeichnet erkennen.
Am 15.Oktober konnte ich auf Einladung der Freiberger Schlesiergruppe an deren „Herbstfest“ teilnehmen. Es war eine gelungene, aber auch eine nachdenkliche Veranstaltung. Die Gruppe steht vor der Frage, wie weiter? Alle Mitglieder im hohen Lebensalter, der Vorstand sieht kaum noch Chancen zur Weiterarbeit. Welche Alternativen gibt es? Viele Gruppen stehen oder standen vor diesem Problem. Zuerst sollte das Zusammengehen mit dem örtlichen BdV gesucht werden. Diesen Weg haben die Leipziger Schlesier, auch ein Teil der ehemaligen Zwickauer Gruppe eingeschlagen. Erstere sind im Leipziger BdV, die zweiten im Chemnitzer Verbund organisiert. So ist die Nähe zum Wohnort gegeben und gemeinsam kann man noch einiges stemmen. Eine zweite Möglichkeit ist das Zusammengehen mit einer benachbarten Gruppe. Nur bei beiden fehlenden Möglichkeiten sollten die betroffenen Gruppen in unserem schlesischen Landesverband aufgehen. Bitte sprechen Sie mit den Vorstandsmitgliedern des Landesverbandes, wenn Sie Probleme bei der Fortführung Ihrer Gruppen sehen. Bedenken Sie bitte, nur organisierte Gruppen werden noch gehört- und auch gefördert.                                                                      Am 24.10.2016 starb der in Liegnitz geborene Pfarrer und Kirchenhistoriker Christian- Erdmann Schott in Mainz. Er war lange Jahre Vorsitzender des „Vereins für Schlesische Kirchengeschichte“ und der „Gemeinschaft evangelischer Schlesier“. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur schlesischen Kirchengeschichte und seinen Einsatz für das schlesische Kulturerbe bekam er 2009 den Schlesierschild verliehen. Ein Buch von ihm soll besonders erwähnt werden. „Geh aus Deinem Vaterland…..Vertreibung- Integration- Vermächtnis der evangelischen Schlesier“ zeigt den riesigen Verlust, den die Abtrennung Schlesiens- und auch der anderen Gebiete östlich der Oder und Lausitzer Neiße für die evangelische Kirche Deutschlands und ihrer Mitglieder bedeutete. Ich persönlich las viele hochkarätige Beiträge von ihm im „Schlesischen Gottesfreund“.
Wie wäre es mal wieder mit einem Besuch des Schlesischen Museums in Görlitz? Es ist immer einen Besuch wert. Ab 10. Dezember (bis 12.03.2017) gibt es dort zusätzlich eine neue  Sonderausstellung. „Kirchfahrer, Buschprediger und betende Kinder“ so lautet der Titel der Ausstellung, die als Wanderausstellung zusammengestellt wird. Hier wird das 500. Reformationsjubiläum thematisiert, welches im kommenden Jahr gefeiert wird. Schlesien war ein Kernland der Reformation. Seit den 1520-er Jahren breitete sich die Lehre Martin Luthers in Schlesien aus, Ende des 16. Jahrhunderts waren 75% der Gemeinden evangelisch. Auch die Gegenreformation konnte den Protestantismus nicht beenden. Drei Friedenskirchen, im Westfälischen Frieden garantiert, bildeten den Ausgangspunkt zur Festigung des Luthertums und der sprichwörtlichen „ schlesischen Toleranz“.
Abrunden können Sie den Museumsbesuch mit einem Rundgang auf dem „Schlesischen Christkindelmarkt“. Mohnstriezel, Mohnrolle, Liegnitzer Bomben, eine schlesische Bratwurst und einen guten Glühwein finden Sie dort. Der Markt ist vom 02.- 18. Dezember geöffnet.   Wieder gibt es einen „Schlesischen Weihnachtstaler“. In diesem Jahr ist als Motiv  „Rübezahl“ gewählt worden. (999 Feinsilber, 15g, 35mm, 39,90 € einschl. MwSt., mit Etui und Echtheitszertifikat). Bei Interesse bitte bestellen bei Euromint, Kirchharpener Str.53 in 44805 Bochum (Fernruf 0234- 8903870, Fax-89038710).
Falls Sie in den nächsten Wochen Berlin besuchen, sollten Sie sich für die Ausstellung „Verschwunden- Orte, die es nicht mehr gibt“ Zeit nehmen. Eine Ausstellung des „Zentrum gegen Vertreibungen“, die deutlich zeigt, daß tausende Dörfer, Baudenkmäler, Schlösser usw. nach der Vertreibung der deutschen Bewohner mutwillig vernichtet wurden. Die Ausstellung ist täglich, bis zum 08 .Januar 2017 im Berliner „Kronprinzenpalais zu sehen.
Zum Ende dieses Briefes möchte ich Sie noch auf die größte Veranstaltung für uns Schlesier 2017 hinweisen. Ja, es gibt wieder ein Deutschlandtreffen der Schlesier in Hannover. Es findet am 24./ 25. Juni 2017 im Congress-Center Hannover statt. Mit dem Motto „Schlesien-begeistert“ wurde aus unserer Sicht zwar ein sehr beliebiges Leitwort gewählt. Doch es sollte nicht von einer Teilnahme abhalten. Bitte planen Sie Ihren Hannover- Besuch schon jetzt. Wir wollen der Politik zeigen, daß mit uns noch immer zu rechnen ist und wir für die uns genommene Heimat eintreten. Lassen Sie uns ein machtvolles Zeichen setzen. Die Politik muß sehen, daß Unrecht nicht vergessen wird. Wir, Sie alle, tragen die Verantwortung für den Fortbestand der schlesischen Kultur, der geschichtlichen Wahrheit. Werben Sie bitte auch bei Ihren Kindern, Enkeln, Verwandten, Bekannten für eine Teilnahme in Hannover. Vielleicht können sich einige Gruppen entschließen, gemeinsam eine Busreise zum Deutschlandtreffen zu organisieren. Die Dresdner Gruppe hat das in den letzten Jahren erfolgreich geschafft.
Ich wünsche Ihnen, auch im Namen des gesamten Vorstandes, eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und Gottes Segen für ein gutes Neues Jahr.                                                                                                                                                                                                                                            
Mit heimatlichen Grüßen
                                                                                                                         
Friedemann Scholz 

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