Rundbrief 2/ 2021                                                                      Dresden, 16.4.2021

Liebe Mitglieder der Orts- und Kreis- und Stadtgruppen des Landesverbandes Sachsen/ Schlesische Lausitz, liebe Einzelmitglieder!

Heute erhalten Sie den zweiten Rundbrief des Jahres. Wegen der noch immer andauernden Ausnahmesituation, verbunden mit einschneidenden Einschränkungen unserer Grundrechte, fällt er diesmal wesentlich kürzer aus.
Gern würden wir Ihnen von unserem „Schlesischen Kochstudio“ berichten, was als Auftaktveranstaltung unseres Arbeitsjahres geplant war. Aber diese mußte aus dem bekannten Grund abgesagt werden. Die Vorstandssitzung in Dresden, die geplanten Arbeitseinsätze in Giersdorf und Schreiberhau sowie unser Landesverbandstag teilten das gleiche Schicksal.  In Absprache mit dem Wirt vom Freiberger „Brauhof“ änderten wir den Termin unserer Jahresversammlung bereits frühzeitig im Februar auf den 5. Juni 2021. Ob wir uns an diesem Tag sehen können, ist noch immer mit einem Fragezeichen versehen. In den letzten Tagen dieses Monats werden wir neu darüber beraten müssen. Das Schlimmste an der gegenwärtigen Lage ist die fehlende Aussicht auf eine Normalisierung des öffentlichen und privaten Lebens. Täglich wird die Mutlosigkeit größer und die Motivation kleiner. Wir leben alle von unseren persönlichen Kontakten, den Zusammenkünften und dem daraus folgendem neuen Schwung für unsere geplanten Vorhaben. Doch die sind nicht möglich. Wir sind froh darüber, daß unsere Mitglieder uns in dieser Krisenzeit die Treue halten.

Im letzten Rundbrief boten wir Ihnen erstmals unsere Mahlzeit- Brettchen an. Über die Hälfte unserer Auflage konnten wir bereits zum Spendenpreis verkaufen. Gedacht waren sie eigentlich als Test für eine zahlreichere Vermarktung auf dem Deutschlandtreffen der Schlesier in Hannover. Dieses wird nun erstmalig in seiner Geschichte in der bekannten Form nicht stattfinden. Das ist gerade für die Erlebnisgeneration ein schwerer Schlag. War es doch die einzige Möglichkeit, mit Schicksalsgenossen bundesweit zusammenzutreffen und sich über die Erinnerungen an die verlorene Heimat auszutauschen. Der geschäftsführende Bundesvorstand der Landsmannschaft Schlesien hat in einer Sitzung beschlossen, das Deutschlandtreffen 2021 nicht gänzlich ausfallen zu lassen. Es soll als eine eintägige „Hybrid-Veranstaltung“ organisiert werden. Das heißt, es wird am Sonnabend, dem 26. Juni, ab 11 Uhr eine Direktübertragung aus der Niedersachsenhalle des Hannover Congress Centrums geben. Sie werden dabei vielfältige Beiträge sehen können, vorausgesetzt, das Internet mit seinen Möglichkeiten ist Ihnen vertraut. Zu sehen ist die Veranstaltung auf www.youtube.com, wenn Sie den Suchbegriff „Landsmannschaft Schlesien“ eingeben. Vielleicht können Sie Ihre Kinder oder Enkel bitten, Ihnen bei Interesse zu helfen. Ob dieses Veranstaltungsformat angenommen wird, muß sich zeigen. Den Versuch ist es wert, um als Schlesier nicht gänzlich aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit zu verschwinden und Fördergelder verfallen zu lassen.

Seit dem Beginn des Jahres gehört unser Landesverband zum Kreis der Fördermitglieder des Arbeitskreises Landeshut. Wir haben uns zu dieser Form der Zusammenarbeit verständigt, weil es seit Jahren gemeinsame Begegnungen und gegenseitige Unterstützung unserer beiden Gruppen gibt. Mitglieder unseres Landesverbandes waren z.B. im vorigen Jahr in Landeshut Gast bei den Feierlichkeiten zu „300 Jahre Gnadenkirche“. Wir erhielten vom Arbeitskreis eine Spende für unsere Vereinsstandarte. Der Arbeitskreis Landeshut ist anders strukturiert, hat aber durch seinen erfolgreichen Generationswechsel an der Spitze gute Zukunftsaussichten.  Es ist strategisch wichtig, sich mit solchen Vereinen zu vernetzen und gemeinsam die schlesischen Traditionen zu bewahren. Freuen wir uns gemeinsam auf eine fruchtbringende Zusammenarbeit zu diesem Zweck. Im September/ Oktober ist in Landeshut eine größere Veranstaltung unter Führung des AK geplant, an der wir gern mit teilnehmen werden. Nähere Auskünfte werden zu gegebener Zeit im Rundbrief und auf unserer Netzseite erscheinen.

Wie es mit unseren begonnenen Arbeiten auf den Friedhöfen weitergeht, ist noch ungewiß. Die beste Zeit für solche Einsätze ist das zeitige Frühjahr oder dann der Spätherbst. In dieser Zeit ist die Vegetation noch nicht so ausgeprägt bzw. an der Rückbildung. Das Frühjahr wird also untätig verstreichen. Wir werden die Verbindung zu unseren polnischen Partnern vor Ort ständig weiter halten, damit unsere Vorhaben nicht in Vergessenheit geraten. Besonders die erzwungene Untätigkeit auf dem Friedhof in Schreiberhau schmerzt uns sehr. Nach Fertigstellung unserer Vereinsstandarte erwägen wir, hochwertige Vereinswimpel bei derselben Manufaktur in Auftrag zu geben. Dazu haben wir bei der Abholung unserer Fahne ein Muster zur Verfügung gestellt bekommen. Wir wollen als Landesverband einige davon für Repräsentationszwecke anschaffen.Ashampoo_Snap_2021.04.22_06h27m49s_001_
Gedacht als Gastgeschenk für unsere Partner bei Arbeitseinsätzen, als Anerkennung für besondere Leistungen einzelner Mitglieder, als Ehrung zu Jubiläen usw. Einzelne Heimatfreunde haben bereits Interesse am Kauf eines solchen Wimpels angemeldet. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, auch alle Empfänger des Rundbriefes nach einem evtl. Bedarf zu fragen. Sie kosten einschließlich Halterung ca. 40 Euro und bestehen aus Seide. Wer Interesse an einem Wimpel unseres Landesverbandes hat, meldet sich bitte bis zum 6. Mai 2021 bei mir. Gemeinsam mit den Bestellungen für den Verein geben wir diese dann mit in Auftrag.

Im Mai planen wir, erneut Kontakt zur Gemeinde Langewiese aufzunehmen. Gemeinsam mit dem Bevollmächtigten für Vertriebene im Innenministerium, Herrn Dr. Jens Baumann, möchten wir dem Bürgermeister und der Gemeinde ein Projekt im Schloßpark Sibyllenort vorschlagen. Dazu werden wir uns im Vorfeld auf verschiedenen Wegen abstimmen.

Im kommenden Jahr wird unser LV der Landsmannschaft Schlesien 30 Jahre alt. Schon jetzt machen wir uns Gedanken, in welcher Form wir das Jubiläum würdigen könnten. Im Gespräch ist eine Festschrift, für die wir ab sofort auch Ihre Beiträge suchen. Unsere Mitgliedsgruppen und Einzelmitglieder können unter der Überschrift „Mein Weg in die Landsmannschaft Schlesien“ Berichte, Fotos und Anekdoten an uns senden. Wir möchten ein vielfältiges Bild von unserem Verein veröffentlichen. Sie haben in all den Jahren großartige Projekte realisiert, viele Begegnungen mit den jetzigen Bewohnern unserer Heimat gehabt, sie haben gefeiert und getrauert - bitte erzählen Sie davon! Sicher haben Sie jeder ein persönliches Lieblingsstück aus Schlesien zu Hause, die Sie uns verraten und zeigen können. Bitte helfen Sie uns, ein wahrhaftiges und spannendes Bild unserer Landsmannschaft und ihrer Entwicklung seit 1992 zu zeichnen. Über Ihre weiteren Vorschläge zu einer Festschrift freuen wir uns. Wir denken auch darüber nach, die besten Einsendungen zu prämieren. Eine Vorstandssitzung wird aber noch Einzelheiten klären.

Es gibt einen aktualisierten Termin für die Jahresversammlung des LVS. Diese findet nun am 5. Juni statt. Leider genau an dem Tag, an dem wir in Freiberg unseren Landesverbandstag haben. Wir werden versuchen, trotzdem mit einem Vorstandsmitglied dort vertreten zu sein. Bitte beachten auch Sie diese bedauerliche Doppelung bei Ihrer Delegiertenaufstellung.                                  
Den Abschluß unseres Quartalsbriefes soll diesmal das Gedicht „Friehling ei derr Fremde!“ von Georg Heinzel bilden.

Eim Toale naus de Beeme stiehn
ei ihrer Blietaproacht,
doas Bild, doas ihs och asu schien,
doas mer mei Herze loacht.
Doa muhs iech aus dam Hause raus,
doas läßt mer keene Ruh.
Doa gieh iech uff de Stroaße naus,
pfeef mer a Lied derzu.
Die Stroaßa sein akkrat su groo,
die dorch de Schläsing giehn.
Derr Himmel au asu schien bloo,
au dam de Wölkla ziehn.
Wenn ock a leises Lüftla gieht
und ´s Blietaplättlan schneit,
derr Mond schunt hingerm Pusche stieht,
wie ihs de Schläsing weit.
Doa foang´ iech oan zu simmeliern
und mecht derheeme sein,
mecht wieder schläs´sche Sproache hiern,
muhß ei derr Fremde blein.


Ich wünsche Ihnen im Namen unseres Vorstandes ein angenehmes Frühjahr mit vielen Lichtblicken in dieser Zeit. Bitte verzagen Sie nicht, bleiben Sie zuversichtlich.  Hoffen wir gemeinsam auf das erlösende Licht am Ende des Tunnels.
Mit heimatlichen Grüßen
Ihr
Friedemann Scholz

Vorsitzender

Landsmannschaft Schlesien
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