Landesvorstand der LM Schlesien zu Besuch in Himmelwitz/OS

Am 9.Dezember besuchte ich auf Einladung der Deutschen Minderheit in Himmelwitz (bei Groß- Strehlitz) deren weihnachtliche Feier. Vor ca. 4 Jahren begann der Vorstand der LM Schlesien auf der letzten Vorstandssitzung im Jahr Spenden für eine Unterstützung dieser Feier zu sammeln. Davon wurden dann immer drei „Dresdner Christstollen“ gekauft und verschickt. Eine persönliche Übergabe scheiterte bisher an Terminüberschneidungen. Im Jahr 2017 konnte ich mich mit dem Vorsitzenden der Deutschen Minderheit schon sehr früh auf einen Termin einigen. Endlich stand einem persönlichen Besuch nichts mehr im Wege. So machte ich mich mit meiner Frau am Morgen des 9. Dezember auf die knapp 400 km lange Strecke nach Himmelwitz. In 3 ½ Stunden ist es geschafft, man fährt fast ausschließlich Autobahn.Ashampoo_Snap_2018.02.02_16h41m29s_004_
Um 15 Uhr eröffnete der Vorsitzende der Deutschen Minderheit in Himmelwitz, Achim Gottscholl, die Weihnachtsfeier. Über 80 Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Zuvor übergaben wir die gespendeten drei Stollen, die flugs in Scheiben geschnitten und zu den gut gefüllten Kuchentellern auf die gedeckten Tafeln verteilt wurden. Der Vorsitzende begrüßte die Ehrengäste der Veranstaltung u.a. den Landrat, Gemeinderatsmitglieder, Gemeindearzt und auch uns. Die Gäste der Veranstaltung staunten über den Besuch, der so einen weiten Weg auf sich genommen hatte. Danach wurde zusammen das Oberschlesien- Lied gesungen, begleitet von einem versierten Alleinunterhalter. Auf allen Tellern lag eine größere Oblate. Diese nahm jeder in die Hand, ging damit zu Bekannten oder Freunden und wünschte ihnen gute Weihnachten. Dabei brach sich der Beglückwünschte ein Stück aus seiner Oblate während der andere ein Stück von seinem Gesprächspartner nahm. Ein schöner Brauch. Als man fast jedem seine guten Wünsche übermittelt hatte war die Oblate aufgebraucht. Zwischendurch wurden immer wieder gemeinsam deutsche Weihnachtslieder gesungen. Im Laufe des Nachmittags erklang aber auch „Kehr ich einst zur Heimat wieder“, „Schön ist die Jugend“ und „Lustig ist das Zigeunerleben“. Für letzteres würden wir Schwierigkeiten mit der Antidiskriminierungsbehörde bekommen. Auch Gedichte von Joseph von Eichendorff wurden vorgetragen.
Zu essen gab es Streuselkuchen in allen Variationen und später noch ein herzhaftes Beefsteak mit Kartoffelbrei. Getrunken wurde Saft, Tee, Kaffee, Glühwein.
An dem langen Nachmittag hatten wir viele Fragen der Gäste zu beantworten, hörten viele persönliche Geschichten. Besonders berührte mich die Lebensgeschichte eines rüstigen 93- Jährigen, der 1945 den Russen auf abenteuerliche Weise entwischte, mit einem Fahrrad nach Dresden kam, die Vernichtung der Stadt erlebte, auf ebenso abenteuerliche Weise nach dem Krieg nach Himmelwitz zurückkam, nicht mehr deutsch sprechen durfte, sein Name polonisiert wurde und der seit 1990 wieder seinen richtigen Namen tragen darf.
Gegen 18 Uhr leerte sich der Saal. Alle verabschiedeten sich auch von uns und wollen uns in diesem Jahr wiedersehen. Wir verabschiedeten uns auch herzlich von unseren Gastgebern und tauschten mit ihnen kleine Geschenke aus.
Auch von dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Achim Gottscholl für seine Einladung und die gelungene Feier. Seiner Frau und seiner Tochter ein großes Dankeschön für Kochen und Bedienung. Wir danken für die Gastfreundschaft und werden versuchen, die Beziehungen zu unseren Landsleuten in der oberschlesischen Gemeinde weiter zu entwickeln.
Wie kommen wir auf die Gemeinde Himmelwitz? Der Vati meiner Frau ist in einem Dorf der jetzigen Gemeinde, in Petersgrätz, geboren. Zur Gemeinde gehören sieben Orte. Ein Verein in Deutschland, dem wir beide angehören, hat schon langjährige gute Beziehungen in das Dorf Petersgrätz. Einmal im Jahr fahren wir zum Erntedankfest der Gemeinde, die uns immer für ein ganzes Wochenende einlädt. So kennen wir schon viele Menschen in der Gegend. Warum sollte man das nicht für eine weitere Partnerschaft nutzen?

Friedemann Scholz

 

 

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